19.11.2012
Multinationale Finanzkonstrukte und deren Kontrolle
Tagtäglich wird von den freien Märkten und ihren Bedürfnissen gesprochen. Doch nie wird gesagt, was denn diese Märkte genau sind. Daher beschloss der Vorstand der EOZB diesen Missstand zu beheben. Die Forschungsabteilung für strategische Wirtschafts-betrachtung wurde damit beauftragt die innere Struktur der freien Märkte einer genaueren Analyse zu unterziehen. In diesem Papier wollen wir die Ergebnisse der freien Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, um ein besseres Verständnis über das System in dem wir leben zu vermitteln.
Die Weltuntergangsmaschine
Als erstes stießen wir auf eine Machtkonzentration, die in unserer Geschichte ihres gleichen sucht. Entgegen der allgemein hin vermittelten Vorstellung, dass die Märkte aus einzelnen Menschen bestehen würden, werden sie maßgeblich durch die Interessen von „Trans-Nationalen-Konzernen“ (TNKs) bestimmt. Allein die 500 größten Konzerne waren 2010 für 52,8% des Weltsozialprodukts verantwortlich.
An dieser Zahl zeigt sich deutlich welche Macht sich in den Händen der TNKs konzentriert. Und in unserer Geschichte hat es sich schon oft gezeigt welch fatale Auswirkungen sich hieraus für die Masse der Menschen ergeben können. Als nächstes beschlossen wir die internen Strukturen dieses globalen Netzwerkes zu analysieren.
Daher war die umfassende Analyse der Anteilsverbindungen nur der nächste logische Schritt. Sie wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich unter dem Namen „The Network of global corporate Control“ durchgeführt. Insgesamt wurden 43.000 TNKs untersucht. Dort stößt man auf eine erstaunliche Machtkonzentration, die in unserer Geschichte ihres gleichen sucht.
Nur 737 TNKs üben 80% der Kontrolle über den Gesamtwert aller untersuchten Konzerne aus. Die Konzentration ging aber noch weiter. Nur 147 Konzerne kontrollieren über ihre Anteilsstrukturen 4/10 des Gesamtwertes aller TNKs, die zu ¾ aus Finanzinstitutionen bestanden und die sich zu ¾ selber besaßen. Und in diesem inneren Konzernnetzwerk existiert wiederum ein „Super-Cluster“ aus großen Finanzinstitutionen, die nochmals stärker untereinander vernetzt sind und die einen großen Einfluss auf das gesamte Konzernnetzwerk über ihre Anteile haben und die sich fast ausschließlich selber besitzen.
Dieses Konzern-Netzwerk organisiert sich um Geschäftsfelder herum, wobei es nach folgender Logik vorgeht: Je größer das Geschäftsfeld, desto größer die „Konzerncloud“, die sich um das Geschäft bildet, um für die passenden globalen Rahmenbedingungen zu sorgen. Besonders zerstörerisch wirkt sich der selbstreferenzielle Charakter aus, da das Netzwerk nur seine eigenen Bedürfnisse kennt, während es keine soziale oder ökologische Verantwortung kennt.
Die Folgen können wir heute überall auf dem Planeten beobachten. Selbst die zerstörerischsten Entwicklungen werden entgegen jeglichem gesunden Menschenverstand weiter forciert, wenn sie nur genug Profite abwerfen. Überall auf unserem Planeten können wir beobachten wie die Interessen dieses Netzwerkes über das von ganzen Gesellschaften gestellt werden. Durch den Zusammenschluss zu Interessenverbänden bündeln sie ihre Macht und korrumpieren Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen unserer Gesellschaften.
Weiterhin konnten wir ein zugrundeliegendes Prinzip ausmachen, wie sich diese Interessen Bündeln: Je größer das Geschäftsmodell, desto mächtiger die „Konzerncloud“, die sich zusammenschließt, um ihre Interessen durchzusetzen - gegen jeglichen gesunden Menschenverstand und um jeden Preis. Dies zeigte sich bei so wichtigen Themen wie der Schutz der Ozeane, der ihren Interessen entgegen steht. Ihr Einfluss sorgt dafür, dass nichts gegen die gegenwärtige Entwicklung unternommen wird, die mittelfristig zu umkippenden Ozeanen führen wird, in denen die einstigen Fischschwärme der Vergangenheit angehören werden.
Ja bei jedem Geschäftsfeld, durch die auf unserem Planeten gigantische Zerstörungen entstehen, sind die TNKs dabei. Sei es die Abholzung der Wälder, die forcierte Nutzung von fossilen Energieträgern, der globale Einsatz von immer mehr Chemikalien in der industriellen Landwirtschaft, der steigende Wasserverbrauch der immer mehr Knappheiten verursacht und vieles mehr. Aber ein Bereich konnten wir immer hinter den Kulissen ausmachen - die Finanzwirtschaft, die an all diesen Geschäftsfeldern ein großes Interesse daran haben sie auszubauen.
Als wir ihre internen Entscheidungsstrukturen analysierten entdeckten wir erschreckendes. In den letzten Jahrzehnten wurden ihre Entscheidungsstrukturen durch die Wirtschaftswissenschaften entmenschlicht, damit die Entscheider nach rein rationalen Gesichtspunkten vorgehen, um die Profite, um jeden Preis zu erhöhen. In dieser strukturellen Entmündigung der Entscheidungen von „Richtig und Falsch“ sehen wir das eigentliche Problem, warum so viel schief läuft in unserer Welt. Nirgends können sich die Menschen in unserem Wirtschaftssystem dafür entscheiden, was richtig ist - nur dafür was der Firma hilft, für die sie arbeiten.
Abschließend kamen wir daher zu dem Schluss, dass wir es hier mit einer Art Weltuntergangsmaschine zu tun haben, die dabei ist unsere Zukunft auf unserem Planeten massiv zu gefährden, wenn wir sie weiter gewähren lassen sollten, da sie kein „Richtig oder Falsch“ kennt!!!
(kommt noch...)
Karikatur von Katharina Greve
Fazit
Auch wenn diese Studie den Anschein hat, dass es eine Science Fiction Story über eine sinnlos selbstzerstörerisch veranlagte Spezies auf einem anderen Planeten ist --- es ist unsere Realität in der Gegenwart.
Letztendlich muss sich jeder Einzelne von uns die Frage stellen, ob wir uns ohne Gegenwehr diesen automatisierten Prozessstrukturen unterordnen wollen oder ob wir an jedem noch so kleinen Punkt den Versuch unternehmen uns zur Wehr zu setzen. Behindernd wirkt sich dabei aus, dass durch das automatische Hineinrutschen in unseren informations- und stressüberladenen Alltag die Energie, die wir auf selbstreflektierte Entscheidungsprozesse verwenden können arg begrenzt ist.
Auch wenn es einem „Don-Quixote-ähnlichen“ Verhalten gleich-kommt, so bleibt es wohl die einzige Möglichkeit, dass die Menschen, die noch halbwegs frei entscheiden können ständig ihre Umgebung auf dieses Manko hinweisen. Die EOZB und ihre MitarbeiterInnen werden sich nach Kräften bemühen den „Kampf gegen die Windmühlenflügel in Gang zu halten.“
Hinweis
Dieses ist der erste Teil unserer vierteiligen Studienreihe zum Gegenprogramm der 15. EURO FINANCE WEEK.
Multinationale Finanzkonstrukte und deren Kontrolle
Tagtäglich wird von den freien Märkten und ihren Bedürfnissen gesprochen. Doch nie wird gesagt, was denn diese Märkte genau sind. Daher beschloss der Vorstand der EOZB diesen Missstand zu beheben. Die Forschungsabteilung für strategische Wirtschafts-betrachtung wurde damit beauftragt die innere Struktur der freien Märkte einer genaueren Analyse zu unterziehen. In diesem Papier wollen wir die Ergebnisse der freien Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, um ein besseres Verständnis über das System in dem wir leben zu vermitteln.
Die Weltuntergangsmaschine
Als erstes stießen wir auf eine Machtkonzentration, die in unserer Geschichte ihres gleichen sucht. Entgegen der allgemein hin vermittelten Vorstellung, dass die Märkte aus einzelnen Menschen bestehen würden, werden sie maßgeblich durch die Interessen von „Trans-Nationalen-Konzernen“ (TNKs) bestimmt. Allein die 500 größten Konzerne waren 2010 für 52,8% des Weltsozialprodukts verantwortlich.
An dieser Zahl zeigt sich deutlich welche Macht sich in den Händen der TNKs konzentriert. Und in unserer Geschichte hat es sich schon oft gezeigt welch fatale Auswirkungen sich hieraus für die Masse der Menschen ergeben können. Als nächstes beschlossen wir die internen Strukturen dieses globalen Netzwerkes zu analysieren.
Daher war die umfassende Analyse der Anteilsverbindungen nur der nächste logische Schritt. Sie wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich unter dem Namen „The Network of global corporate Control“ durchgeführt. Insgesamt wurden 43.000 TNKs untersucht. Dort stößt man auf eine erstaunliche Machtkonzentration, die in unserer Geschichte ihres gleichen sucht.
Nur 737 TNKs üben 80% der Kontrolle über den Gesamtwert aller untersuchten Konzerne aus. Die Konzentration ging aber noch weiter. Nur 147 Konzerne kontrollieren über ihre Anteilsstrukturen 4/10 des Gesamtwertes aller TNKs, die zu ¾ aus Finanzinstitutionen bestanden und die sich zu ¾ selber besaßen. Und in diesem inneren Konzernnetzwerk existiert wiederum ein „Super-Cluster“ aus großen Finanzinstitutionen, die nochmals stärker untereinander vernetzt sind und die einen großen Einfluss auf das gesamte Konzernnetzwerk über ihre Anteile haben und die sich fast ausschließlich selber besitzen.
Dieses Konzern-Netzwerk organisiert sich um Geschäftsfelder herum, wobei es nach folgender Logik vorgeht: Je größer das Geschäftsfeld, desto größer die „Konzerncloud“, die sich um das Geschäft bildet, um für die passenden globalen Rahmenbedingungen zu sorgen. Besonders zerstörerisch wirkt sich der selbstreferenzielle Charakter aus, da das Netzwerk nur seine eigenen Bedürfnisse kennt, während es keine soziale oder ökologische Verantwortung kennt.
Die Folgen können wir heute überall auf dem Planeten beobachten. Selbst die zerstörerischsten Entwicklungen werden entgegen jeglichem gesunden Menschenverstand weiter forciert, wenn sie nur genug Profite abwerfen. Überall auf unserem Planeten können wir beobachten wie die Interessen dieses Netzwerkes über das von ganzen Gesellschaften gestellt werden. Durch den Zusammenschluss zu Interessenverbänden bündeln sie ihre Macht und korrumpieren Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen unserer Gesellschaften.
Weiterhin konnten wir ein zugrundeliegendes Prinzip ausmachen, wie sich diese Interessen Bündeln: Je größer das Geschäftsmodell, desto mächtiger die „Konzerncloud“, die sich zusammenschließt, um ihre Interessen durchzusetzen - gegen jeglichen gesunden Menschenverstand und um jeden Preis. Dies zeigte sich bei so wichtigen Themen wie der Schutz der Ozeane, der ihren Interessen entgegen steht. Ihr Einfluss sorgt dafür, dass nichts gegen die gegenwärtige Entwicklung unternommen wird, die mittelfristig zu umkippenden Ozeanen führen wird, in denen die einstigen Fischschwärme der Vergangenheit angehören werden.
Ja bei jedem Geschäftsfeld, durch die auf unserem Planeten gigantische Zerstörungen entstehen, sind die TNKs dabei. Sei es die Abholzung der Wälder, die forcierte Nutzung von fossilen Energieträgern, der globale Einsatz von immer mehr Chemikalien in der industriellen Landwirtschaft, der steigende Wasserverbrauch der immer mehr Knappheiten verursacht und vieles mehr. Aber ein Bereich konnten wir immer hinter den Kulissen ausmachen - die Finanzwirtschaft, die an all diesen Geschäftsfeldern ein großes Interesse daran haben sie auszubauen.
Als wir ihre internen Entscheidungsstrukturen analysierten entdeckten wir erschreckendes. In den letzten Jahrzehnten wurden ihre Entscheidungsstrukturen durch die Wirtschaftswissenschaften entmenschlicht, damit die Entscheider nach rein rationalen Gesichtspunkten vorgehen, um die Profite, um jeden Preis zu erhöhen. In dieser strukturellen Entmündigung der Entscheidungen von „Richtig und Falsch“ sehen wir das eigentliche Problem, warum so viel schief läuft in unserer Welt. Nirgends können sich die Menschen in unserem Wirtschaftssystem dafür entscheiden, was richtig ist - nur dafür was der Firma hilft, für die sie arbeiten.
Abschließend kamen wir daher zu dem Schluss, dass wir es hier mit einer Art Weltuntergangsmaschine zu tun haben, die dabei ist unsere Zukunft auf unserem Planeten massiv zu gefährden, wenn wir sie weiter gewähren lassen sollten, da sie kein „Richtig oder Falsch“ kennt!!!
(kommt noch...)
Karikatur von Katharina Greve
Fazit
Auch wenn diese Studie den Anschein hat, dass es eine Science Fiction Story über eine sinnlos selbstzerstörerisch veranlagte Spezies auf einem anderen Planeten ist --- es ist unsere Realität in der Gegenwart.
Letztendlich muss sich jeder Einzelne von uns die Frage stellen, ob wir uns ohne Gegenwehr diesen automatisierten Prozessstrukturen unterordnen wollen oder ob wir an jedem noch so kleinen Punkt den Versuch unternehmen uns zur Wehr zu setzen. Behindernd wirkt sich dabei aus, dass durch das automatische Hineinrutschen in unseren informations- und stressüberladenen Alltag die Energie, die wir auf selbstreflektierte Entscheidungsprozesse verwenden können arg begrenzt ist.
Auch wenn es einem „Don-Quixote-ähnlichen“ Verhalten gleich-kommt, so bleibt es wohl die einzige Möglichkeit, dass die Menschen, die noch halbwegs frei entscheiden können ständig ihre Umgebung auf dieses Manko hinweisen. Die EOZB und ihre MitarbeiterInnen werden sich nach Kräften bemühen den „Kampf gegen die Windmühlenflügel in Gang zu halten.“
Hinweis
Dieses ist der erste Teil unserer vierteiligen Studienreihe zum Gegenprogramm der 15. EURO FINANCE WEEK.